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Künstler: Cemetary

Album: Sundown

Erscheinungsjahr: 1996

Anspieltipp: Ophidian

Autor: Markus

Nur wenige Gothic Metal Bands schaffen es wirklich deprimiert und hoffnungslos zu klingen, ohne auf altbekannte Stilmittel (z. B. hoher Frauengesang kombiniert mit tiefen Shouts oder äußerst klischeebeladene Texte) zurückzugreifen. Anders verhält es sich mit der schwedischen Band Cemetary, die Mitte der Neunziger mit „Sundown“ ein herrlich tristes, fast unscheinbar wirkendes Album aufgenommen hat, das auf der einen Seite durch permanent gutes Songwriting beeindrucken kann, auf der anderen Seite aber auch durch eine außergewöhnliche Atmosphäre zu begeistern weiß. Dabei bedient man sich weder besonders harter Gitarren noch offensiv herausgeschriener Vocals.  Stattdessen stellt man den guten Song in den Mittelpunkt der Betrachtung und hat mit Frontmann und Songwriter Matthias Lodmalm einen hervorragenden Sänger an Bord.

Der treibende Opener „Elysia“ ist mit Sicherheit noch der härteste Track des Albums. Er besticht durch ein besonders einprägsames Gitarrenriff und ist absolut tanzflächenkompatibel. „Closer to the pain“ ist ein langsam vor sich hin siechender Song, der das Gefühl der Resignation perfekt musikalisch umschreibt. Das folgende „Last transmission“ ist dann wieder etwas flotter aber mindestens genauso eingängig. Der Titeltrack wird mit unscheinbarem Pianoklängen eröffnet. Später kann einer der  besten Refrains der gesamten Scheibe vernommen werden. Tristesse pur. „Ophidian“ ist der heimliche Hit der Platte. Einmal gehört, nie wieder aus den Gehörgängen verschwunden.  Egal welchen Song man sich rauspickt. Es gibt nur exzellente Kompositionen zu hören, für die 90 % aller anderen Gothic Metal Bands töten würden. Vor allem  „The new dawn coming“ oder „Morningstar“ glänzen durch besonders songdienliches Gitarrenspiel und eine ausdrucksstarke Gesangsleistung. Das einzig störende an der Platte ist die kurze Spielzeit, denn die 40 Minuten Grenze wird nicht gesprengt. Schade.

Im übrigen löste Matthias Lodmalm nach dem Release dieser Scheibe die Band Cemetary auf und gründete mit Sundown eine Nachfolgekapelle , mit der er zwei ebenfalls sehr gute Alben veröffentlichte („Design 19“ und „Glimmer“ Anm. d. Verf.). Aber auch diese Combo gab es nicht lange, denn im Jahre 2000 stand Lodmalm wieder mit komplett anderer Mannschaft auf der Matte. Dieses mal nannte er die Band Cemetary 1213. Das dazugehörige Album hieß damals „The beast divine“.  Seit Anfang 2004 gibt es jetzt Gerüchte, dass er unter dem ursprünglichen Namen Cemetary ein neues Album mit dem Titel „Phantasma“ herausbringen will. Zu dumm nur, dass es sich hierbei um eine der am häufigste verschobenen Veröffentlichungen der letzten Jahre handelt.

 

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